Die Schalldämmung von Holzständerwänden - Ein Überblick

Die Schalldämmung von Holzständerwänden hängt im wesentlichen von folgenden Parametern ab:

  • Art und Anzahl der Beplankungen
  • Befestigungsart der Beplankungen
  • Art und Dicke der Hohlraumdämmung
  • Durchgehendes oder geteiltes Ständerwerk
  • Raster des Ständerwerkes

Im folgenden werden die Einflüsse der einzelnen Punkte genauer betrachtet.

Art und Anzahl der Beplankungen

 

Der folgenden Tabelle ist zu entnehmen, welche Verbesserungen durch beidseitiges Aufbringen einer Lage GKB mit einer Dicke von 12,5 mm auf einer Grundwand zu erwarten ist. Interessanterweise wird die Schalldämmung eine OSB-Grundwand um 7 dB verbessert, die gleiche Maßnahme erbringt bei einer GKB Grundwand "nur" eine Verbesserung um 5 dB. Die angegebenen Werte sind Mittelwerte und basieren auf mehreren Messungen.

Aufbau der Grundwand

Bewertetes Schalldämm-Maß Rw in dB

Grundwand

beidseitig eine Beplankung GKB 12,5 mm zusätzlich

12,5 mm

 60 mm

 

12,5 mm

42 dB

 47 dB (+ 5 dB)

 15 mm

140 mm

 

15 mm

 39 dB

 46 dB (+ 7 dB)

(Quelle [1])

Befestigungsart der Beplankungen

 

Beplankungen werden im Holzbau in aller Regel auf die Ständerkonstruktionen geklammert. Nur in Ausnahmefällen (in aller Regel bei bauseitiger Montage) werden Beplankungen mittels Schrauben befestigt. Verleimungen von Holzwerkstoffbeplankungen auf die Ständer bieten zwar statische Vorteile gegenüber Klammerungen bzw. Schrauben, werden aber wegen des sehr hohen fertigungstechnischen Aufwandes nur von sehr wenigen Firmen durchgeführt.

Aus schalltechnscher Sicht ist die Verschraubung, gefolgt von der Klammerung, die beste Montageart. Bei Verleimungen ist die Minderung des Schallflußes über die Stoßstelle Ständer-Beplankung am geringsten und daher schalltechnisch am ungünstigsten. Es liegen in etwa 2-3 dB Differenzen zwischen "bester" und "schlechtester" Montage.

Art und Dicke der Hohlraumdämmung

 

Nicht immer ist das Motto „Viel hilft Viel“ ein guter Ratgeber. Speziell bei Hohlraumdämmungen die zu dick (unter Pressung der Beplankungen) eingebaut werden, kann sich die Schalldämmung einer Wand verschlechtern.

Tiefe der Ständer

 

Der Einfluß der Ständertiefe auf die Schalldämmung einer Wand wird in aller Regel überschätzt. Ursache dieser Fehleinschätzung ist die Anwendung der Theorie der Doppelwandresonanz auf Holzständerwände. Die Theorie besagt, dass eine Verdoppelung des Schalenabstandes die Resonanzfrequenz um den Faktor 0.7 herabsetzt, was theoretisch eine Verbesserung des Schalldämm-Maßes um ca. 6 dB nach sich zieht. Der folgenden Tabelle sind tatsächlich erreichbare Verbesserungen (bei mehr als der Verdopplung der Ständertiefe von 60 mm auf 140 mm) zu entnehmen.

 

Ständertiefe

60 mm

 

Schalldämm-Maß

Ständertiefe

140 mm

 

Schalldämm-Maß

Verbesserung

 Beplankt mit je einer Lage OSB 15 mm

 37 dB

39 dB

2 dB

 Beplankt mit je einer Lage GKB 12,5 mm

 42 dB

 45 dB

3 dB

 Beplankt mit je einer Lage Gipsfaserplatte 12,5 mm

 46 dB

 47 dB

2 dB

(Quelle: [1])

 Raster des Ständerwerkes

 

Einen größeren Einfluß als die Ständertiefe hat das Raster der Ständer. Zum einen bewirkt ein enges Raster natürlich eine Häufung der Körperschallbrücken. Zum anderen werden die Lagen der Eigenmoden der Beplankungen u.a. über das Ständerraster definiert. Bildliche Darstellungen der Schwingungen von Beplankungen sind dieser Seite zu entnehmen.

Weiterführende Links

 

Visualisierung der Eigenmoden von Holzständerwänden

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